Caren Marks
Sorgearbeit ist in unserer Gesellschaft ungleich zwischen Frauen und Männern verteilt. Das gilt in der professionellen Pflege, Kinderbetreuung und Hausarbeit genauso wie bei der unbezahlten Sorgearbeit. Frauen wenden für Kinder, Pflege, Haushalt und Ehrenamt täglich mehr Zeit auf als Männer: eineinhalb Stunden mehr, Tag für Tag.
Solange Frauen so viel mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten, können sie sich in anderen Bereichen, etwa in der Politik und der Wirtschaft, nicht selbst verwirklichen. Unser Ziel ist es, dass Frauen und Männer Erwerbs- und private Sorgearbeit gleichberechtigt wahrnehmen können. Wir wollen diejenigen stärken, die Sorgearbeit leisten: Mütter und Väter, pflegende Töchter und Söhne, Frauen und Männer, die sich um andere kümmern, die kochen, putzen und die Wäsche machen – und so dafür sorgen, dass unser Zusammenleben funktioniert.
Bis Frauen und Männer gleichberechtigt unbezahlten Sorgearbeit wahrnehmen, ist es noch eine weiter Weg. Ich danke dem Organisationsteam und Ihren Unterstützerinnen und Unterstützern, dass Sie mit dem Aktionstag „Equal Care Day“ am 29. Februar 2020 das Thema Verteilung von Sorgearbeit in unserer Gesellschaft auf die Tagesordnung setzen. Sie tragen mit dem Aktionstag zur wachsenden Aufmerksamkeit für ein Thema bei, das auch der Zweite Gleichstellungsbericht der Bundesregierung auf die politische Agenda gesetzt hat.
Die Bundesregierung wird weiter dafür arbeiten, dass Frauen und Männern beides vereinbaren können: einen dauerhaften existenzsichernden Beruf auszuüben und ihren Sorgeaufgaben nachzugehen.