Konzept Au Pair – zwischen Familienmitglied und Arbeitskraft
Victoria ist 22 Jahre alt und studiert in Berlin. Nach dem Abitur hat die damals neunzehnjährige wie viele andere nicht direkt mit dem Studium begonnen, sondern arbeitete sieben Monate lang als Au Pair in London.
Au Pairs sind zumeist junge Mädchen wie Vicky, die nach ihrem Schulabschluss für sechs bis zwölf Monate ins Ausland gehen, um bei einer Familie zu leben und sich – im Gegenzug für Unterkunft, Verpflegung und ein kleines Taschengeld – um die Kinder zu kümmern. Da in Vickys Fall beide Elternteile Vollzeit gearbeitet haben, hatte sie neben der Kinderbetreuung auch noch viele andere Care Aufgaben übernommen.
Ihr Arbeitstag begann damit, mit den Kindern aufzustehen, sie fertig und ihnen Frühstück zu machen. Und nachdem Eltern und Kinder aus dem Haus waren, wurde abgewaschen, aufgeräumt, geputzt und sich um die Wäsche gekümmert. Nachmittags hat sie die Kleinen abgeholt, zu unterschiedlichen Freizeitaktivitäten begleitet und bei den Hausaufgaben unterstützt.
Viele unterschiedliche Care-Aufgaben, die ihr als jungem Mädchen zugeteilt worden waren, das gerade frisch aus der Schule kam und mit denen sie nach eigener Aussage zwar gerechnet hat, „weil es zum Au Pair Sein dazugehört“, die ihr aber trotzdem teilweise zu viel geworden sind.
Victoria Weden
vorgestellt von Antonia
Obwohl sie ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Gastfamilie hatte, spricht sie davon, sich manchmal ausgenutzt gefühlt zu haben. Das Gefühl alles richtig machen zu wollen und die liebevoll formulierten Bitten nach Hilfe der überarbeiten und erschöpften Eltern haben sie dazu bewegt, auch Aufgaben zu übernehmen, die gar nicht in den vorher abgesprochenen Aufgabenbereich fielen und die sie im Nachhinein als unangemessen empfindet.