Ziel
Vielen ist gar nicht bewusst, wie viel oder wie wenig Sorgearbeit sie selbst bzw. Menschen in ihrem Umfeld leisten. Der Selbsttest des Equal Care Day (Mental-Load-Selbsttest) lädt ein, sich damit auseinanderzusetzen. Paare können mit dem Test überprüfen, ob die Einschätzung zur Verteilung ihrer Aufgaben wirklich stimmt und darüber ins Gespräch kommen.
Ort
Die Aktion eignet sich besonders gut auf der Straße, beispielsweise als Erstkontakt mit Passant*innen, um sie damit an einen Stand einzuladen und über das Thema Sorgearbeit und ihre Verteilung ins Gespräch zu kommen.
Durchführung
Sprechen Sie Passant*innen an. Fragen Sie, wer in der Partnerschaft den Hauptteil der Familien- und Hausarbeit übernimmt. Bieten Sie an, an den Stand oder Stehtisch zu kommen und einen Fragebogen auszufüllen. Der Fragebogen/Selbsttest eignet sich dazu zu reflektieren, welche Aufgaben von wem im Alltag erledigt werden. Fragen Sie vorher die Teilnehmenden, was sie schätzen, wer welchen Anteil dieser Tätigkeiten übernimmt.
Material
- Stand/ Stehtisch, um die Möglichkeit zum Ausfüllen der Fragebögen zu geben und als Stellfläche für Informationsmaterial.
- Mental Load-Selbsttest – Die Druckvorlage gibt es hier zum Download, er sollte in ausreichender Menge zur Verfügung stehen
- Kugelschreiber zum Ausfüllen der Fragebögen sowie Klemmbretter oder Ähnliches als Schreibunterlage
Erdacht und umgesetzt von:
Johanna Lücke
feministmotherhood.de
Das ist ein wunderbarer Fragebogen, um sich selbst/ sich als Paar bewusst zu machen, was man alles leistet :) Danke dafür!
Eine Frage bleibt für mich jedoch stehen: Wo und wie wird berücksichtigt, wie hoch die zeitliche Belastung durch den Job ist?
In vielen Familien ist es noch immer so, dass ein*e Partner*in mehr Zeit auf Arbeit verbringt/ verbringen muss. Dadurch übernimmt der*die Andere oft automatisch einen Mehraufwand an Equal Care. Ob das als positiv oder negativ gewertet wird, ist wohl auch sehr unterschiedlich. Ich denke, dass das aber ein Aspekt sein sollte, der in die Gespräche zum Ergebnis des Fragebogens mit einfließen sollte… meiner Erfahrung nach passiert es oft unbewusst, dass Paare in Rollen fallen und dann unzufrieden sind. Der Fragebogen könnte das „Befeuern“, wenn man diesen Aspekt nicht auch berücksichtigt.
lg Sandra
Liebe Sandra, vielen Dank für deine Nachricht. Der Test berücksichtigt per se nur identische Lohnarbeitszeiten, das ist richtig. Aber ihr könnt das ja auf euer Leben anpassen und eine für euch faire Verteilung der Punkte, die unterschiedliche Arbeitszeit berücksichtigt, festlegen. Vielleicht 10% Unterschied? Oder 15%? Vergesst dabei aber nicht, dass es von der Care-Arbeit kein Wochenende und keinen Urlaub gibt! Wie der Fragebogen traditionelle Rollenverteilungen befeuern könnte, habe ich leider nicht ganz verstanden. Viele Grüße Jo
Nachtrag: Es ist in der Erklärung zum Test ja genau beschrieben, was ich meine.
Einen Hinweis darauf direkt im Test fände ich gut.
Im nächsten Jahr ist der ECD sichtbar am 29.2.24. Ich plane daher jeden Tag (oder Arbeitstag) im Februar eine Veröffentlichung zum Thema equal care und equal pay auf unserer Startseite im Intranet. Ich glaube, wir können eine Änderung in den Köpfen der Menschen bewirken, wenn das an allen Arbeitsstellen, Medien und privat massiv diskutiert wird. Natürlich spielt dabei auch der Test eine Rolle. ich habe ihn allen Beschäftigten schon 2021 als Weihnachtskarte verschickt.
Vielen Dank Ilona Selz, für den Zusammenschluss in Sachen Equal Care. Wir freuen uns, wenn Sie auf unser ehrenamtliches Engagment verlinken und gerne auch Logo und anderes Material von hier: equalcareday.de/material nutzen.