Als Petra Sykora und ihr Mann sich entschieden haben Kinder zu bekommen, war schnell klar: Sie würde Zuhause bleiben, und sich um die Kinder kümmern. Heute hilft sie unter der Woche in der Schule ihres Sohnes aus, z.B. bei der Spieleausgabe. Falls nötig streicht sie sogar mit anderen Eltern das Klassenzimmer. Als ihre Tochter noch Zuhause gewohnt hat, hat Petra sie und ihre Freundinnen mitten in der Nacht abgeholt und nachhause gefahren. Ihr eigener Kalender sieht klein aus, aber die Informationen darin könnten Lexika füllen: Arzttermine für mindestens vier Personen für das komplette nächste Jahr, die Geburtstage aller Freunde, Familienmitglieder, und Freunden von Familienmitgliedern. Manchmal auch die der Familienmitglieder von Freunden. Ohne sie würde der Alltag ihrer Familie vermutlich wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Spätestens wenn die Wäsche ausgeht, oder der Kühlschrank leer ist, ist klar was man fälschlicherweise für selbstverständlich nimmt. Mindestens einmal die Woche fährt sie zu ihrer Mutter, um sich um sie zu kümmern. Sie macht Medikamente fertig, duscht sie, und putzt die Fenster. Wenn Briefe von der Versicherung, Ärzten oder sonstigen Stellen kommen, liest sie diese und kümmert um die Bearbeitung. Auch wenn sie möglicherweise einem Klischee entspricht: In eine Rolle drängen lassen will sie sich trotzdem nicht. „Ich habe mich bewusst dazu entschieden. Ich wollte meine Kinder so viel wie möglich unterstützen und nicht erst abends für sie da sein.“

Petra Sykkora,
Alter: 52 (am 27.11.2019)
Wohnort: Recklinghausen
vorgestellt von Julia

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