Master-Mami statt Küchen-Mutter
Die Iranerin Nahid Movahed durchlebte eine schwere Zeit, um den Wunsch, ihren Kindern ein gutes Vorbild zu sein, zu erfüllen. Sie wollte schon immer eine gute Ausbildung haben und hat das nie aufgegeben. Nahid ist ein Beispiel dafür, dass man Care-Arbeit mit Karriere vereinbaren kann, das aber viel Kraft kostet. Für mich ist sie #unverSichtbar.
Die 41-Jährige wurde in Mahabad, Iran geboren. Ihre Mutter schloss nur die Grundschule ab, Nahid wollte aber mehr erreichen. Im Alter von 19 Jahren verließ sie ihre Familie, weil sie ein Visum nach Deutschland bekommen hatte. Sie wollte sich ein neues Leben aufbauen, was nicht einfach war: Sie heiratete einen Mann, der ihre Ziele nicht ernst nahm und sie in der Wohnung festhielt. Dann wurde ihr iranisches Abitur in Deutschland nicht anerkannt, sodass sie nochmal zur Schule gehen musste. Mit 20 wurde sie Mutter, entschied aber, ihr Ziel weiter zu verfolgen. 2008 begann sie schließlich ihr Studium der Mathematik an der Universität Duisburg-Essen. Sie erzählt, dass es schwierig war, das Studium mit dem Haushalt und den Kindern zu vereinbaren, und sei es nur, dass sie jeden Tag frisch kochen und mit den Kindern essen wollte, auch wenn ein Tag an der Uni lang und anstrengend war.
Nahid Movahed,
vorgestellt von Sophie
So sehr sie sich auch anstrengte, immer wieder wurden ihr Steine in den Weg gelegt: Ihr Mann ließ sie im Stich, sie trennten sich und danach tat er alles dafür, ihr und dem Studium zu schaden. 2016 hatte sie es geschafft: Sie schloss ihr Studium mit dem Master ab. Inzwischen arbeitet sie als Beraterin einer IT-Firma und ist glücklich. Auch ihre Kinder folgen ihrem Beispiel und studieren.
Eine Frau muss also schon sehr zielstrebig sein, um mit der Verantwortung für Kinder trotzdem aus einer schwierigen Situation herauszukommen. Bei Nahid hat es geklappt.