Vorschlag für einen (ökumenischen) Gottesdienst zum Thema Equal Care bzw. Equal Care Day

von Pastorin Carmen Hoffmann

In der Liturgie finden Sie/findet ihr an mehreren Stellen drei Alternativen, wie das jeweilige Element des Gottesdienstes gestaltet werden kann.

Votum

Liturg*in:
Im Namen Gottes, Ursprung und Ziel des Lebens,
im Namen Jesu Christi, Grund der Liebe,
im Namen des Heiligen Geistes, Fülle des Lebens.

Gemeinde: Amen.

Liturg*in: Der Friede Gottes sei mit euch!

Gemeinde: Amen.

Quelle: Evangelischer Kirchentag Berlin, Wittenberg 24.5.2017 (OEG Leporello RZ)

Wir feiern in diesem Gottesdienst die Liebe G*ttes:
die Liebe ruft uns immer wieder ins Leben.
Die Liebe G*ttes begegnet uns in unserem Bruder Jesus.
Die Liebe G*ttes ermutigt uns
und kräftigt uns mit Heiliger Geist-Kraft.

So können wir uns selbst lieben und annehmen.
Und andere Menschen auch.
Jeden Tag neu.
Amen

https://www.ekbo.de/service/gottesdienst-geschlechtergerecht/votum.html

Wir feiern diesen Gottesdienst
als Fest der Gerechtigkeit
im Namen G*ttes, der_die uns ins Leben ruft,

im Namen Jesu Christi, der uns Gemeinschaft zutraut,

im Namen der Heiligen Geistkraft,
die uns ermutigt Grenzen zu überwinden.

Amen

https://www.ekbo.de/service/gottesdienst-geschlechtergerecht/votum.html

Begrüßung & Hinführung zu Equal Care

Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, liebe alle
Liebe Zuhörer*innen,
ich begrüße Sie herzlich zum Gottesdienst am 29. Februar.
Sie schauen so verwundert, heute ist gar nicht der 29. Februar?
Den gibt es doch nur alle vier Jahre und dieses Jahr eben nicht.
Aber wo ist dieser Tag? Gibt es ihn nicht oder ist er einfach ¾ der Zeit nicht sichtbar? Wer macht die Arbeit an diesem unsichtbaren Tag? Oder besser gefragt: wer macht die unsichtbare Arbeit in 75-88 % der Zeit? Wer kocht und putzt, wer wickelt und wechselt nasse Betten? Wer hilft auf die Welt und bleibt bis zur letzten Minute am Bett? Wer schmiert die Pausenbrote und plant die Koffer für die Ferien?
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, dann ahnen Sie vielleicht, um was es heute geht: um Care-Arbeit, um „Care“,
um Sorgearbeit in allen Lebensbereichen von der Geburts- bis zur Sterbehilfe, vom Frühstücksbrot bis zum Müll runter tragen. Sorge und Versorgungsarbeit: sei es privat, Professionell oder ehrenamtlich. Diese Care, Sorgearbeit wird oft übersehen, wenig wert geschätzt und sehr ungerecht verteilt.
Rund um den 29. Februar möchte die Initiative „Equal Care“- gleichwertige Sorgearbeit- darauf aufmerksam machen und gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen suchen.
Wir möchten/ Ich möchte heute mit Ihnen ein Teil dieser Initiative sein. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass es dem Kern christlicher Nächstenliebe entspricht, Sorgearbeit in den Mittelpunkt zu stellen.
Der jüdisch-christliche Glaube bekennt sich zu einem fürsorglichen Gott, der uns immer wieder auffordert, uns umeinander zu kümmern und füreinander zu sorgen: ganz besonders um die, die Hilfe brauchen, aber auch um uns selbst, um unseren Körper, Seele und Geist.
Schon seit biblischen Zeiten und immer wieder neu gilt es, hier hinzuschauen: wo sind unsere Strukturen ungerecht, um was drehen wir uns und wie können wir das Reich Gottes im Hier und heute beginnen lassen? Dazu lade ich/laden wir in diesem Gottesdienst ein.
Lassen Sie uns beten:

Kyrie und Gloria / Eingangsgebet

Gott, du Trost unserer Seele,
nach außen hin tun wir oft so stark,
zeigen uns gefasst angesichts großer Sorgen,
lassen uns nichts anmerken von dem, was uns quält.
Aber wenn wir allein sind oder nachts wach liegen,
bricht unsere Fassade zusammen.
Dann überfällt uns die unterdrückte Trauer,
dann erscheint der nächste Tag wie ein Berg,
und wir fühlen uns den Ansprüchen nicht gewachsen,
die andere an uns stellen
oder unter die wir selbst uns gestellt haben.
Gott, du kennst uns und weißt, was uns umtreibt.
Dir sind die Abgründe unserer Seele nicht verborgen.
Höre uns und erbarme dich über uns.
Stille
Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen,
aber meine Gnade soll nicht von dir weichen
und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen,
spricht der Herr, dein Erbarmer.
(Jesaja 54,10)

Quelle: Gottesdienstbuch für die Evangelische Kirche in Württemberg (Erster Teil) Predigtgottedienst und Abendmahlsgottesdienst, Stuttgart 2004, S. 346

Gott,
wir sind noch weit entfernt von einer fürsorglichen Gesellschaft.

V: Guter Gott, fürsorglicher Vater, barmherzige Mutter, erbarme dich.

A: Erbarme dich unser.

Liedvers z.B.: Ubi Caritas

Gott, wir stellen Produktion, Profit und kurzfristige Interessen vor gute Erziehung und Bildung, Gesundheit und Wohlbefinden.

V: Guter Gott, fürsorglicher Vater, barmherzige Mutter, erbarme dich.

A: Erbarme dich unser.

Liedvers z.B.: Ubi Caritas

Gott, wir nehmen viel Daseinsfürsorge als selbstverständlich wahr und schätzen und unterstützen Sorgeberufe nicht hinreichend.

V: Guter Gott, fürsorglicher Vater, barmherzige Mutter, erbarme dich.

A: Erbarme dich unser.

Liedvers z.B.: Ubi Caritas

Quelle: „Ich bin da – ein sorgender Gott“, Gottesdienst der kfd, vorbereitet von Annamaria Stahl und Helga Klingbeil-Weber

Du Quelle des Lebens,
du schenkst uns in dieser Gemeinschaft
diesen Augenblick,
einen Freiraum um Innezuhalten
und aufzublicken.
Du führst uns heraus aus den Tälern des Alltags,
des Arbeitens und Kämpfens.
Im Lichte deines Angesichts schauen wir zurück,
schauen auf dich,
und lassen uns aufrichten
durch die Begegnung mit dir in deinem Wort,
in Jesus Christus, der lebt und Leben schafft
heute und morgen und allezeit.

Cornelia Radeke-Engst
https://www.ekbo.de/service/gottesdienst-geschlechtergerecht/kyrie-und-gloria.html

„Ehr‘ sei dem Vater“ (Gloria Patri)
Ehre sei dem dreieinigen Gott, der elterlich sorgt,
als Gottes Kind mit den Menschen lebt
und durch die Geistkraft wirkt.
wie es war im Anfang,
jetzt und immerdar,
und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Quelle: Ulrike E. Auga: https://www.ekbo.de/service/gottesdienst-geschlechtergerecht/kyrie-und-gloria.html

Lesung

Möglich ist eine oder beide Lesungen. Drei Bibelausgaben stehen unten zur Wahl.

Biblische Lesung 1: Gottesdienst im Alltag nach Jesaja (Kult+Sozialkritik), Jes 58, 5-10

5 Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, / ein Tag, an dem sich der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine Binse, / wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten / und einen Tag, der dem HERRN gefällt?
6 Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: / die Fesseln des Unrechts zu lösen, / die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, / jedes Joch zu zerbrechen?
7 Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, / obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden / und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?
8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie das Morgenrot / und deine Heilung wird schnell gedeihen. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, / die Herrlichkeit des HERRN folgt dir nach.
9 Wenn du dann rufst, / wird der HERR dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: / Hier bin ich. Wenn du Unterjochung aus deiner Mitte entfernst, / auf keinen mit dem Finger zeigst und niemandem übel nachredest,
10 den Hungrigen stärkst / und den Gebeugten satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf / und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.

Einheitsübersetzung 2016

5 Soll das ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem man sich kasteit oder seinen Kopf hängen lässt wie Schilf und in Sack und Asche sich bettet? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, an dem der Herr Wohlgefallen hat? 6 Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! 7 Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen. 9 Dann wirst du rufen und der Herr wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, 10 sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.

Luther-Bibel 2017

5 Soll das etwa ein Fasten sein, wie ich es mir aussuche: Ein Tag, an dem sich die Menschen demütigen?
Sollen sie etwa wie Binsen den Kopf hängen lassen, sich in Sack und Asche betten? Wird etwa so etwas ein Fasten genannt und ein Tag, der Gott gefällt?
6 Ist nicht dies ein Fasten, wie es mir gefällt: °Unrechtsfesseln öffnen, Jochstricke lösen,
Misshandelte als Freie entlassen, jedes Joch zerbrecht ihr!
7 Geht es nicht darum? Mit Hungrigen dein Brot teilen, umherirrende °Arme führst du ins Haus!
Wenn du Leute nackt siehst, bekleidest du sie, vor deinen °Angehörigen versteckst du dich nicht.
8 Dann wird dein Licht wie die Morgenröte hervorbrechen, eilends wächst deine Wunde zu.
Dann wird deine Gerechtigkeit vor dir hergehen, der °Glanz Gottes sammelt dich auf.
9 Dann wirst du rufen, und Gott wird dir antworten. Du schreist um Hilfe, und Gott wird sagen: »Hier bin ich!«
Wenn du aus deiner Mitte das Joch wegräumst, das Fingerzeigen und die üble Nachrede,
10 und wenn du °dich ganz den Hungrigen hingibst und die Niedergedrückten sättigst,
dann wird dein Licht in der Finsternis aufstrahlen, deine Dunkelheit wird wie der Mittag sein.

Bibel in gerechter Sprache 2006

Biblische Lesung 2: Klagepsalm Psalm 69, 1- 5

2 Gott, hilf mir! Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.
3 Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist; ich bin in tiefe Wasser geraten, und die Flut will mich ersäufen.
4 Ich habe mich müde geschrien, mein Hals ist heiser. Meine Augen sind trübe geworden, weil ich so lange harren muss auf meinen Gott.
5 Die mich ohne Grund hassen, sind mehr, als ich Haare auf dem Haupt habe. Die mir ohne Ursache feind sind / und mich verderben wollen, sind mächtig.

Einheitsübersetzung 2016

2 Gott, hilf mir!
Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.
3 Ich versinke in tiefem Schlamm,
wo kein Grund ist;
ich bin in tiefe Wasser geraten,
und die Flut will mich ersäufen.
4 Ich habe mich müde geschrien,
mein Hals ist heiser.
Meine Augen sind trübe geworden,
weil ich so lange harren muss auf meinen Gott.
5 Die mich ohne Grund hassen,
sind mehr, als ich Haare auf dem Haupt habe.
Die mir ohne Ursache feind sind /
und mich verderben wollen, sind mächtig.

Luther-Bibel 2017

2 Befreie mich, Gott!
Wasser sind gestiegen – bis an meine °Kehle.
3 Ich bin versunken im Schlamm des Abgrunds, es gibt kein Halten.
Ich bin in Wassertiefen geraten, die Flut reißt mich fort.
4 Müde bin ich von meinem Rufen, heiser mein Hals.
Matt sind meine Augen geworden beim Warten auf meine Gottheit.
5 Zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf sind sie,
die mich hassen ohne Grund.
Mächtig sind sie, die mich vernichten wollen,
die mich mit Lügen angreifen.

Bibel in gerechter Sprache 2006

Klage/Sozialkritik heute

(von verschiedenen Personen, evtl. von verschiedenen Orten im Kirchenraum gelesen)

Gott, die du elterlich sorgst, der du unser Kind schon im Mutterleib gebildet hast, sieh unsere Not. Unser Baby wird bald kommen und wir finden keine Hebamme. Auch beim 20. Anruf ein: „tut mir leid, ich mache keine Hausbesuche.“ „Entschuldigung, sie hätte früher anrufen müssen.“ „Ich kann Ihnen nicht helfen, ich habe schon zu viele.“ Wer soll uns helfen, Gott? Wer uns beistehen in diesen ersten Tagen und Wochen, wenn alles noch so neu ist, das Schreien so laut und die Babyhände so klein? Immer wieder hören wir etwas von Versicherung, die zu teuer ist, von Beleghebammen, die besser abgesichert sind. Wir verstehen nicht viel von Politik, vom Gesundheitssystem, aber wie kann es sein, dass Familien in dieser ersten sensiblen Phase des Lebens allein gelassen werden? Gott erbarme dich!
Allmächtiger, Gott Abrahams und Sarahs,
ich rufe zu dir. Bitte höre mich! Mich hört hier niemand! Warum habe ich mich bloß auf diese Sache eingelassen? Ich wollte doch nur meiner Familie helfen, wollte das Geld verdienen in ein paar Wochen, für das mein Mann sonst ein Jahr schuftet. Aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt! Ja, natürlich, meine „Patientin“ ist lieb und nett. Aber dass ich 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche um sie sein muss, ohne Pause, ohne Ausgang, die meiste Zeit in ihrem Zimmer! Immer die Sorge, was mit ihr ist, und dass sie rufen könnte. Ich halte das bald nicht mehr aus. Wenn ich wenigstens mit jemandem/mit ihr sprechen könnte. Aber ich verstehe ihre Sprache so schlecht und sie mich gar nicht, selbst wenn sie klare Momente hat. Aber die sind so selten. Ich denke so viel an meine Familie, meine Kinder. Wie es ihnen wohl geht? Was passiert, wenn ein Kind krank wird? Wer hilft ihnen in der Schule? Wer kümmert sich um Oma, wenn sie ihre Schübe hat? Allmächtiger Gott, bitte hilf mir. Höre mein Rufen.
Gott, ich habe nicht viel Zeit, ich muss noch die Schulbrote schmieren und den Text fertig schreiben, die Spülmaschine wartet noch und die Einkommenssteuererklärung. Wann ich die Winterreifen wechseln und Frühlingskleidung für die Kinder besorgen soll, weiß ich wirklich nicht. Manchmal habe ich das Gefühl in dem Meer an Aufgaben und Sorgen zu ertrinken. An was soll ich denn noch alles denken? Wie soll ich das bloß schaffen, wenn wieder die Ferien verlängert werden? Meine Chefin fragt immer wieder, wann ich denn mal diese Fortbildung mache und mein Kollege, ob ich das geliehene Buch schon gelesen habe. Ich hab‘s versucht, aber um halb 11, wenn ich das Nötigste Erledigt habe und die Kinder schlafen, dann fallen mir einfach die Augen zu. Als ihre Mutter noch da war, konnten wir wenigstens manche Arbeit und Sorge teilen. Jetzt liegt alles an mir. Wenn ich darüber nachdenke, wie lange ich das noch so schaffen soll, kriege ich Angst. Wie gut, dass ich keine Zeit zum Nachdenken habe. Oder ist es nicht gut? Bitte hilf mir, Gott, bitte.

Liedvorschläge
• Meine engen Grenzen (Gotteslob 437)
• Meine Hoffnung und meine Freude (Gotteslob 365/7 Freitöne 43)

Überleitung zum Glaubensbekenntnis

Auf die Gebete und Klagen, auf die Stimmen von Menschen zu Gott damals und heute wollen wir antworten mit dem Bekenntnis unseres Glaubens.
(Entweder indem wir uns hineinstellen in die Tradition und die Verbundenheit mit Christinnen und Christen auf der ganzen Welt oder indem wir neue Worte mitsprechen, die suchend ertasten, was Glaube heute bedeutet.)

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Modernes Glaubensbekenntnis

Ich glaube
An das Licht in der Finsternis.
An Trost in Krankheit.
An Linderung im Schmerz.
An Nähe in der Einsamkeit.
An Klarheit trotz der Sucht.
An die Harmonie des Chaos.
Dass die Irren Recht haben.
Dass die Zartherzigen siegen.

Ich glaube
An den Aufstand gegen die Verhältnisse.
An Versöhnung im Streit.
An Gerechtigkeit, die heilt.
An Vergebung, die die Vergebenden tröstet.
An immer neues Vertrauen.
Dass Grenzen fallen und wir einander neu Heimat finden lassen.

Ich glaube
an Gottes Anwesenheit
verborgen, unerkannt, in der Ohnmacht mächtig.
an innige Gemeinschaft von oben und unten,
von denen am Rand und denen an der Macht,
die Schwachen in der Mitte,
die Kinder auf dem Ehrenplatz,
den Stummen das Wort,
den Lahmen der Tanz.

Ich glaube
An das Aufstehn‘ mitten im Tod
An das Wunder neuen Lebens in dieser Welt
und an die Herrlichkeit des ewigen Festsaals!
Amen

Quelle: Ilka Sobottke, mit freundlicher Genehmigung für den Evangelischen Frauengottesdienst 2017
https://www.ekbo.de/service/gottesdienst-geschlechtergerecht/glaubensbekenntnis.html

Lesung des Predigttextes: Lukas 10, 38-42

38 Als sie weiterzogen, kam er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf. 39 Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. 40 Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! 41 Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. 42 Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.

Einheitsübersetzung 2016

38 Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. 39 Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. 40 Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihnen zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll! 41 Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. 42 Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.

Luther-Bibel 2017

38 Als sie sich aufmachten, ging er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn auf. 39 Und bei ihr war ihre Schwester, die hieß Maria. Diese setzte sich zu den Füßen des °Befreiers und hörte sein °Wort. 40 Marta aber war vom vielen °Dienst beunruhigt. Sie trat herzu und sagte: »°Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein zurücklässt, um zu °dienen? Sprich mit ihr, damit sie mit mir zusammen Hand anlegt!« 41 °Jesus antwortete und sprach zu ihr: »Marta, Marta, du sorgst dich und lärmst über die Vielheit. 42 Eines aber ist nötig. Maria hat das gute Teil gewählt, das wird man nicht von ihr wegnehmen.«

Bibel in gerechter Sprache 2006

Predigt: „Ich sehe dich, Marta!“

Liebe Gemeinde,
vielleicht kennen Sie diese Erzählung von Maria und Marta. Ich zumindest meinte oft, sie gut zu kennen. Da sind diese zwei Schwestern: die eine macht es gut und wird von Jesus gelobt und die andere, die es wagt zu aufzumucken, die bekommt einen Tadel. Ein typische Geschwistererzählung, eine typische christliche Fabel mit einfacher Moral. Doch wie bei so vielen Texten und Geschichten der Bibel lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn einfach und klar ist diese Begegnung von Jesus mit Maria und Marta ganz und gar nicht. Als ich mir die Mühe machte, den Text in verschiedenen Übersetzungen und im Urtext nachzuschauen, wurde mir schnell klar: von den ersten Überlieferungen bis zu neusten Übersetzungen ringen Menschen mit dieser Episode.
Und zu Recht: sie ist uneindeutig.1Ich möchte mich ihr Schritt für Schritt nähern:
Jesus kommt in das Haus von Marta. Eine Frau ist die Hausherrin, sie ist seine Gastgeberin. Marta nimmt Jesus auf. Wie viele seiner Schüler und Schülerinnen mit ins Haus gingen, wird nicht erzählt. Früher habe ich mir immer diese 12 Männer vorgestellt, die oft auf Bildern zu sehen sind, aber nach allem was wir wissen, waren es sehr viel mehr, Männer und Frauen, die mit Jesus umherwanderten. Ob es ganz ungewöhnlich oder sogar gegen die Etikette war, dass eine Frau ihr Haus öffnete, davon steht im Text nichts. Wir wissen auch trotz eingehender Forschung zu wenig über die sozialen Alltagsverhältnisse dieser Zeit, um darüber urteilen zu können. Im Lukasevangelium wird es nicht problematisiert, daher bietet es sich nicht an, es zu tun. Marta hat eine Schwester, Maria, und sie setzt sich zu Jesus und hört ihm zu- so wie es in den Kapiteln zuvor Jünger, Schülerinnen und andere Menschen auch taten. Jesus war ein Gelehrter. Sein Redetalent muss erstaunlich gewesen sein. Menschen hörten ihm gebannt zu.
Dann kommt ein „Aber“: Marta aber war vom vielen Dienst beunruhigt. (V. 40) Ich schließe daraus, dass wohl doch ein paar mehr Menschen mitgekommen waren. Ich versuche die Situation aus der Sicht einer Gastgeberin zu betrachten: Gäste brauchten zuerst Wasser und Tücher, um sich die staubigen Füße und Hände zu waschen und zu trocknen. Schließlich legte man sich damals an die niedrigen Tische und saß nicht. Zudem aß man viel mit den Händen. Dann brauchte es Getränke und Essen. Damals gab es keinen Kühlschrank und keine Mikrowelle. Es wird sicherlich einiger Mühen bedurft haben auf die Schnelle, Speisen und Getränke zu besorgen, vorzubereiten und den hungrigen Gästen zu bringen. Da wäre ich vom Dienst auch ganz schön beunruhigt. Gerade, wenn ich auch gerne das ein oder andere Wort von diesem berühmten Jesus hätte aufschnappen wollen. Mit viel Selbstbewusstsein hätte ich vielleicht gerufen: „Hei, Leute, packt mal bitte alle mit an. Ich schaffe es nicht allein. Wenn ihr alle mithelft, können wir danach alle mitzuhören.“
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir gelingt solcher Mut selten. Meist gehe ich eingespielte Wege: in diesem Fall: nach der Schwester/ Geschwistern gucken, nach Menschen, die nah dran sind. An Maria kommt sie scheinbar nicht direkt heran. Darum wendet sie sich an Jesus: „Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein zurücklässt, um zu dienen? Sprich mit ihr, damit sie mit mir zusammen Hand anlegt!“
So, sie spielt den Ball zu Jesus. Was wird er antworten? Wie wird er reagieren? An dieser Stelle halte ich immer wieder die Luft an. Jetzt muss sie doch kommen, diese Antwort, die ältere Geschwister (ich bin eine ältere, sorgende Schwester) ins Recht setzt.
Doch zunächst bin ich immer wieder enttäuscht über Jesu Antwort: „Marta, Marta, du sorgst dich und lärmst über die Vielheit!“
„Mensch, hätte Jesus nicht anders antworten können?“, denke ich immer wieder. Hätte er nicht sagen können: „du hast Recht, Marta, du hast uns so wunderbar aufgenommen. Wir könnten dir alle mehr helfen. Du sollst nicht unter deinem Dienst leiden, sondern mir auch zuhören können.“
Nein, so antwortet Jesus nicht. Er lässt sich halt schwer vor meinen Karren spannen, auch wenn es der gute „EqualCare“ Karren ist.
Aber Jesus antwortet auch nicht so, wie es viele Auslegungen vorgeben und die Überlieferungsgeschichte oft suggeriert: Marta tut das Niedrigere: das diakonische Dienen, Maria tut das Höhere: das geistliche Dienen, Geistliches Amt. Von solchen Gegenüberstellungen kann ich in diesen Sätzen nichts erkennen.
Wenn ich genau hinschaue, dann sehe ich Folgendes. Jesus sieht Marta. „Marta, Marta“, sagt er. Er nennt sie liebevoll bei ihrem Namen. „Marta, du sorgst dich!“ Jesus sieht, dass Marta sich sorgt. Er sieht ihre Care-, ihre Sorgearbeit. „Ich sehe dich, du bist nicht unsichtbar für mich.“ Und ich ergänze für mich und alle, die in Sorgearbeit stecken: es ist gut und wichtig und notwendig, dass du dich sorgst. Sorgen ist etwas Gutes und Wichtiges. Ohne dein Sorgen hätte ich nichts zu essen. Ohne deine Gastfreundschaft und Stärkung könnte ich meine Aufgaben nicht vollbringen, könnte ich nicht weiter von Gottes Liebe erzählen. Du sorgst dich! Danke!
Und dann kommt das „aber“ von Jesus. „Eines aber ist nötig. Maria hat das gute Teil gewählt, das wird man nicht von ihr nehmen!
Mich fordert diese Antwort immer wieder heraus. Was könnte Jesus mit diesen drei kleinen Sätzen gemeint haben?
Ein Vorschlag: es ist gut, dass du dich sorgst, aber du bist mehr als deine Sorgen, mehr als deine Mühen. Fürsorge ist wichtig, aber einzelne dürfen darin nicht aufgehen. Weder Maria noch du! Maria hat heute gewählt, mir zuzuhören, etwas von Gott zu hören, von der Gottes, Nächsten und Selbstliebe. Und das ist auch wichtig! Selbstfürsorge, SelfCare, sind auch wichtig, verbunden mit Gottesliebe, mit der Ausrichtung auf Ursprung und Ziel unseres Lebens. Es ist wichtig, dass Maria daran festhält, und vielleicht kannst du von ihr lernen. Sorge für andere und Sorge für sich selbst gehören zusammen. Es geht nicht um besser oder schlechter, sondern um gute Teile – gute Teil für jeden von euch.
Liebe Gemeinde, vielleicht fragen Sie sich ein bisschen, warum ich zu diesem Thema diesen Text gewählt habe. Warum einen Text mit so wenig Klarheiten, mit so offenen Sätzen, warum einen Text mit zwei Frauen als Protagonistinnen?
Ich möchte Antworten versuchen: auf konkrete komplexe Fragen der Gegenwart bietet die Bibel selten befriedigende Antworten. Sie kann nur Spannungsfelder eröffnen, in denen man sich mit den (Gottes)Erfahrungen anderer Menschen auseinandersetzen kann. Das bleibt immer ambivalent und unabgeschlossen. Aber dafür auch spannend!
In allen sozialen Fragen sind die biblischen Texte Zeugen ihrer Zeit und ihrer gesellschaftlichen Verhältnisse. Das gilt auch für Sorgearbeit. Nach allem, was wir wissen, wurden 90-100% der Sorgearbeit in dieser Zeit von Frauen und Sklaven/Sklavinnen gemacht. Daher ist es sicherlich repräsentativ, dass Marta nach ihrer Schwester fragt, um zu helfen und nicht nach ihrem Bruder.
Ist das heute so anders? Studien zum Gender Care Gap zeigen: 75-80% der Sorgearbeit wird in Deutschland von Frauen geleistet, sowohl in der Familie als auch in Berufen. Viele der Sorge+Versorgungsberufe sind schlecht bezahlt und oft von der Politik und manchmal auch von anderen Beteiligten wenig wertgeschätzt, ich nenne ein paar Beispiele: Pflege/Erziehungsberufe/Hebammen/Reinigungskräfte. In der Kirchengeschichte wurde diese Erzählung immer wieder verwendet, um Diakonie und Wortverkündigung einander gegenüberzustellen, im schlechtesten Fall nicht als einander ergänzend sondern als Gegenpole. In der heutigen Arbeitswelt und Lebenswirklichkeit vieler Frauen sollte man vielleicht eher von zwei anderen „Polen“ sprechen: Sorgearbeit und Werksarbeit. Diese beiden Bereiche werden oft gegeneinandergestellt und absolut ungerecht verteilt. Als Christin empfinde ich dies als himmelschreiende Ungerechtigkeit! Es ist ungerecht und auch ungut, für alle, für beide und alle Geschlechter. Ich kann die Problematik hier nur anreißen. Auf der Internetseite von „EqualCareDay“ finden sie viele weiterführende Informationen.
Wenn überwiegend „Frauen“ für die Sorgearbeit zuständig sind und „Männer“ für die „Werksarbeit“ hat das fatale Folgen für beide, für alle Geschlechter.
Männlich gelesene Menschen wird es nicht ermöglicht, ihre eigene Care-Biographie entwickeln. Das bedeutet oft: zu wenig oder keine Zeit mit ihren Kindern oder pflegebedürftigen Eltern. Es bedeutet oft auch wenig bis keine Sorge für sich selbst. „Männer“ sind im Schnitt kranker und sterben im Schnitt 5 Jahre früher. Ungerecht ist es umgekehrt für weiblich gelesene Menschen. Sie werden oft über ihre Grenzen belastet und haben keine Zeit für ihre Interessen und Begabungen. Zudem führt die schlechte Bezahlung in den sozialen Berufen und in Eltern/Pflegezeiten zu Altersarmut gerade derer, die so viel für andere geleistet haben.
Für beide, für alle könnte es heilsam sein zu hören, dass Jesus sagt: Ich sehe dich! Ich sehe deine Sorge, sie ist wertvoll. Die Sorge für dich und die Sorge für andere. Lassen Sie uns diese Wertschätzung der Fürsorge von Jesus weitergeben und selber hören. „Ich sehe dich!“, sagt Gott. Amen

Fürbitten

Guter Gott, du bist uns Hoffnung uns Trost
Darum bitten wir dich:
Lass uns bereit sein, unseren Glauben mit Wort und Tat zu bezeugen,
damit wir für andere Menschen da sind, die unsere Hilfe brauchen.
Wir bitten dich, erhöre uns

Wir bitten dich für alle, deren Angehörige an Demenz erkrankt sind,
die oft genug erschöpft sind, verzweifeln und mutlos werden.
Lass sie auf dich vertrauen, du begleitest sie auf all ihren Wegen.
Wir bitten…

Wir bitten dich für alle, die in der Pflege arbeiten.
Lass sie deine Liebe an andere weitergeben,
und gib ihnen selbst die Liebe, die sie zum Leben brauchen
Wir bitten…

Wir bitten dich für alle, die in der Politik und Pflege Entscheidungen treffen.
Zeige ihnen den rechten Weg und gib ihnen Mut, die notwendigen Schritte zu tun
Wir bitten…

Wir bitten dich für uns alle, lass uns getrost und unverzagt nach vorne blicken.
Mit den Gaben deines Geistes wissen wir uns wohl vorbereitet, für alles, was das Leben noch bringen mag.
Wir bitten …

Quelle: Elisabeth Bungart, KFD Köln
e.bungartz@kfd-koeln.de

Allmächtiger Gott, Schöpfer allen Lebens, der du unser Vater und unsere Mutter und noch viel mehr bist, zu dir rufen wir um dein Erbarmen für unsere Familien:

Wir bitten für unsere Gemeinden und der Kirche überall, dass sie ein Ort der Geborgenheit und Hilfe für Familien, Alleinerziehende und Alleinstehende sei.

Wir bitten für die Abgeordneten in den Parlamenten des Bundes, der Länder und Kommunen, damit sie sich für familiengerechte und familienfreundliche Lebensbedingungen einsetzen.

Wir beten für unsere Familien, damit in ihnen deine Liebe immer gegenwärtig ist und so unsere Kinder geborgen aufwachsen in der Gewissheit, dass sie ihren Eltern willkommen sind.

Wir bitten für die verschiedenen Generationen, für Kinder, Eltern und Großeltern, dass es ihnen gelinge, offen zu sein füreinander, die Eigenheiten jedes Lebensalters zu achten und einander beizustehen.

Wir bitten dich für Familien, deren Glück zerbrochen ist, die nicht mehr miteinander leben können und sich deshalb trennen. Sei du ihnen in allem ihrem Schmerz ein guter Ratgeber und begleite sie bei ihren Entscheidungen. Zeige du ihnen Wege der Versöhnung auf.

Für alle Kinder und Jugendliche, die sich nicht geliebt und ausgestoßen fühlen. Sende ihnen Menschen die sich ihrer annehmen und ihnen helfen.

Für alle, die in ihrem Leben nicht mehr zurechtkommen und die mit Alkohol und Drogen, Tabletten oder anderen Süchten ihre Sorgen betäuben wollen. Zeige ihnen Wege aus der Sucht zu einem erfüllten Leben auf.

Für alle Paare, deren Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Lass sie erfahren, dass es viele Wege gibt, dem Leben zu dienen. Stärke sie in ihrer Liebe zueinander und hilf ihnen, ihre Enttäuschung zu tragen.

Für alle werdenden Mütter und Väter, die sich nicht in der Lage fühlen, ein Kind zu bekommen. Schenke ihnen Menschen, die ihnen einen guten Weg aufzeigen, damit das Leben, das du schenkst, nicht abgetrieben wird.

Für alle alten Menschen, die sich alleine gelassen oder abgeschoben fühlen, für die Altenheimen die ihr Bestes versuchen und doch über die Grundversorgung kaum hinauskommen. Sende du ihnen Menschen, die helfen. Hilf uns, die Strukturen zu verändern

Gott, du sorgst für uns wie eine starke Mutter und ein guter Vater. Dafür danken wir dir und preisen dich heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Nach: https://www.logo-buch.de/logo-aktiv/impulse-durch-das-kirchenjahr/fuerbitten/familie/, abgerufen 16.12.2021

So wahr du lebst,
Jesus Christus,
du Gerechter.
Wir warten auf dich.

Wir sorgen uns um die Zukunft.
Jugendliche protestieren, damit unser Planet bewohnbar bleibt.
Kinder haben Angst um ihre Familien.
Arbeitslose fragen sich, wovon sie leben werden.
Obdachlose und Flüchtlinge suchen nach einer sicheren Unterkunft.
Für sie hoffen wir an jedem neuen Tag.
Die Zukunft braucht dich.
Wir rufen zu dir:
Komm, Herr Jesus!

So wahr du lebst,
Jesus Christus,
du Gerechter.
Wir warten auf dich.

Wir sorgen uns um den Zusammenhalt in der Welt.
Die einen lehnen die Meinung der anderen ab.
Die einen verachten die anderen.
Die einen bedrohen die anderen.
Die einen vertreiben die anderen.
Wir hoffen an jedem neuen Tag auf dich.
Die Welt braucht dich.
Wir rufen zu dir:
Komm, Herr Jesus!

So wahr du lebst,
Jesus Christus,
du Gerechter.
Wir warten auf dich.

Wir sorgen uns um die Kranken:
um die Kranken, die einsam sind,
um die Kranken, die um Atem ringen,
um die unheilbar Kranken,
um die, die den Kranken beistehen.
Für sie hoffen wir an jedem neuen Tag.
Die Kranken brauchen dich.
Wir rufen zu dir:
Komm, Herr Jesus!

So wahr du lebst,
Jesus Christus,
du Gerechter.
Wir warten auf dich.

Deine weltweite Kirche wartet auf dich.
Die Trauernden fragen nach ihren Lieben.
Die Suchenden fragen nach Sinn.
Deine Gemeinde fragt nach deinem Wort.
Wir hoffen an jedem neuen Tag auf dich.
Wir brauchen dich.
Wir rufen zu dir:
Komm, Herr Jesus!

Amen.

https://www.velkd.de/gottesdienst/wochengebet.php#archiv

Gott, wir legen dir unsere Welt ans Herz, die kleine Welt,
die wir mit unseren Schritten durchmessen,
und die große Welt, von der wir nicht viel mehr wissen
als die Namen, die zu Schlagzeilen werden.

Bittruf

Wir beten für Menschen, die Tag für Tag ihre Arbeit tun
oder Tag für Tag nach Arbeit suchen,
für alle, die sich um Andere kümmern,
für Menschen, die Freud und Leid miteinander teilen.

Bittruf

Wir beten für Menschen, die Schweres zu tragen haben:
die Kranken, die Verletzten und die Erschütterten,
für alle, die Hunger und Not leiden.

Bittruf

Wir beten für unsere Kirchgemeinde,
für alle, die sie mittragen und mitgestalten.

Wir beten für die Gemeinschaft aller Christinnen und Christen,
dass sie offen aufeinander zugehen und ihre Verantwortung für die Welt wahrnehmen.

Bittruf

Wir beten für die Frauen und Männer in Politik und Wirtschaft,
dass sie ihre Macht einsetzen für Frieden und Gerechtigkeit.
Wir beten für alle Menschen,
dass sie ihre Mitverantwortung wahrnehmen.

Bittruf

In der Stille nennen wir vor dir unsere persönlichen Anliegen: …

Gott,
höre unser Gebet und verwandle es in Segen.

Deutschschweizerische Liturgie-kommission 2007, in: Liturgie. Taschenausgabe, Liturgie- und Gesangbuchkonferenz der evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz (Hg.), Zürich 2011, 17f., nach einem Gebet in: Annette und Wolfgang Armbrüster: Wir bringen die Welt ins Gespräch mit der Liebe. Presseverband
der Ev. Kirche im Rheinland, Düsseldorf, 19972

1. Gott, unser Vater, gerecht und gut bist du allein. Wir ringen darum, was gerecht ist und
dem Wohl der Menschen dient. Erleuchte unseren Geist, dass wir deine Gerechtigkeit
suchen.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

2. Gott, unser Vater, wir bitten dich, dass alle Menschen vom Lohn ihrer Arbeit leben können.
Öffne unsere Augen und Ohren für ungerechte Arbeitsverhältnisse und Ausbeutung.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

3. Gott, unser Vater, unsere Erde ist fruchtbar, doch die Güter der Erde sind ungleich verteilt.
Mache uns bereit, das tägliche Brot zu teilen.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

4. Gott, unser Vater, manchmal benachteiligen oder verurteilen wir Menschen, weil sie
anders aussehen, anders denken oder glauben, anders leben oder anders handeln als wir.
Hilf uns, einander anzunehmen als Schwestern und Brüder.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

5. Gott, unser Vater, manchmal sehen wir nur unsere eigene Gerechtigkeit und nicht die
Gerechtigkeit des anderen. Wir bitten dich um ein waches und aufmerksames Herz, das
unseren eigenen Egoismus erkennen und in die Schranken weisen kann.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

6. Gott, unser Vater, manchmal geschieht uns Unrecht. Hilf uns, nicht hart und verbittert zu
werden. Hilf uns, Unrecht zur Sprache zu bringen und zu verzeihen.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

7. Gott, unser Vater, manchmal tun wir anderen Menschen Unrecht. Schenke uns Einsicht
und Umkehr.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

8. Gott, unser Vater, wir bitten dich, um Gerechtigkeit mit Liebe, damit unsere Herzen nicht
hart werden. Lass in unserem Streben nach Gerechtigkeit deine Barmherzigkeit sichtbar
werden.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

Allmächtiger Gott, du schenkst die Gerechtigkeit, die die Welt nicht geben kann. Sende uns
den Geist der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit. Darum bitten wir durch Christus,
unseren Herrn.

https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/export/sites/gemeinden/st-matthias-bruderschaft-waldorf/.content/.galleries/downloads/Fuerbitten-Frieden-Gerechtigkeit-Schoepfung.pdf

Sendung und Segen

Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

4.Mose 6, 24-26 nach der Lutherbibel 2017

Gott segne euch:
Er gebe euch Kraft füreinander da zu sein.
Gott behüte euch.
Er halte seine Hände schützend über euch.
Gott lasse sein Angesicht über euch leuchten.
Er leuchte euch den Weg zu euren Nächsten.
Gott sei euch gnädig.
Er gebe euch nur soviel auf, wie ihr tragen könnt.
Gott gebe euch Frieden.
Gott trage euch mit seiner Liebe.
Amen

Quelle: Elisabeth Bungart, KFD Köln
e.bungartz@kfd-koeln.de

Liedvorschläge:
• Wo Menschen sich vergessen, Freitöne 172//Gotteslob 861
• Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht, Freitöne 170// Gotteslob 470
• Lobe den Namen: „Lobe den Herren“ umgedichtet durch eine Kleingruppe auf dem Theologischen Wochenende der Schwestern- und Brüderschaft des Evangelischen Johannesstifts, Melodie: Lobe den Herren EG 317// Gotteslob 392

Lobe den Namen, unfassbar schön und voller Ehren,
meine geliebete Seele, das ist mein Begehren,
Kommet zuhauf, Klampfe und Cello, wacht auf,
lasset den Lobgesang hören!

Lobe den Namen:  Verlässlich bei dir durch die Zeiten,
wird dich auf Adelers Fittichen sicher begleiten,
stets dich erhält, wie es dir selber gefällt,
umgibt dich von allen Seiten.
(lässt dich auf Einhörnern reiten ;-))

Lobe den Namen! Hat künstlich und fein dich bereitet!
Hat dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet.
Hat denn nicht Gott in tiefer Krise und Not
über dir Flügel gebreitet?

Lobe den Namen, du bist stets gesehn und gesegnet.
Wer du auch bist, Gottes Liebe ist auf dich geregnet.
Denke daran, was Gottes Gegenwart kann,
die dir mit Liebe begegnet.

Lobe den Namen gemeinsam mit Israel. Amen.
Alles, was Atem hat, sprenge voll Power den Rahmen.
Gott ist dein Licht. Seele, vergiss es ja nicht.
Lobende, singet dem Namen!

Umgedichtet durch eine Kleingruppe auf dem Theologischen Wochenende der Schwestern- und Brüderschaft des Evangelischen Johannesstifts
Melodie: Lobe den Herren EG // Gotteslob 392