Zusammensein ist Nova wichtig. Sie schreibt, musiziert, verbringt gern Zeit mit ihrem Hund. Nova ist als Drilling zur Welt gekommen. Ihre Schwestern haben aufgrund der Frühgeburt eine Reduzierung der Sehkraft auf bis zu 10% erlitten, fast blind. Bei ihr ist das nicht der Fall. „Mein Gemeinschaftsinn und die Demut rühren sicher aus diesen Umständen.“
Die Beziehung ist eng, schon als Kind schützt Nova die Schwestern vor Hänseleien und Mobbing. Auf Ausflügen versucht sie Acht zu geben, wenn es Erwachsene nicht tun. „Als wir fünf waren, ging meine Schwester bei einem Skikurs verloren. Die Gruppe war zu schnell und sie sah uns nicht mehr.“ Damals ist ihr Vater Patrouille neben der Gruppe gefahren und konnte sie auf 2000m Höhe wieder aufsammeln.
„Aber das hinterlässt Spuren, Vertrauen schwindet. Ich hab versucht aufmerksamer zu sein als vermeintliche Vertrauenspersonen damals.“ Eine Gewohnheit, die bleibt. Wenn ihre Schwester auf einem Weg keine Ausschilderungen findet, ruft sie Nova vom Bahnhof an, die dann recherchiert. Studium, Arbeit, Sorge um den depressiven Partner und ihre fast blinden Schwestern, alles lebt die 33- jährige Autorin gleichzeitig.
„Belastend ist aber vor allem, aushalten zu müssen, dass Menschen, die ich so sehr liebe, sich in der Gesellschaft nicht gewollt fühlen.“ Nova hilft, weil es zu wenige tun. „Ich bekomme hautnah mit, wie schwer es für sie jeden Tag ist, in einer Welt zu leben, die von Integration spricht, diese aber nicht lebt.“
Nova, vorgestellt von Janet