„Abwechslungsreich, lustig und stressig“

Seit 2011 arbeitet Elenor Bolghiran in der Pflege und empfindet genau diese drei Worte als passend, um ihre tägliche Arbeit im Seniorenhaus St. Anna zu beschreiben. Nach zahlreichen Praktika während ihrer Schulzeit und einer dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachkraft betreut die heute 27-Jährige als Wohnbereichsleiterin rund 24 BewohnerInnen in Köln-Lindenthal. Dass im Beruf der Pflege händeringend nach neuen Auszubildenden gesucht wird, ist bedauernswerterweise nichts Neues: „Von Ausbildungskollegen weiß ich noch, wie sie von ständiger Unterbesetzung und Massenpflege gesprochen haben. Da war eine Pflegefachkraft in einer Schicht teilweise für 40 Menschen zuständig. Klar, dass da der Stressfaktor hoch ist.“ Für Elenor Bolghiran ist es besonders wichtig, dass in ihrem Wohnbereich, trotz des anstrengenden Arbeitsalltages, ein humorvolles und aufgeschlossenes Miteinander besteht. Ob mit den Bewohner*innen oder der Kollegenschaft, es gibt immer etwas zu lachen: „Einmal saß ein Bewohner auf der Toilette, während ich das Zimmer aufräumte. Ich hörte einen lauten Pups, anschließend ein herzhaftes Lachen und die Worte ‚Liebchen, die Russen kommen!‘“.

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Elenor, vorgestellt von Selina

In ihrem beruflichen Alltag ist auch das Thema Tod unvermeidlich. „Schön und traurig zugleich sind die letzten klaren Momente der Bewohner. Als Peter*, der mir während seiner Zeit bei uns besonders ans Herz gewachsen ist, mich damals fragte, ob ich mit ihm etwas an die frische Luft gehen könnte und mir draußen dann sagte: ‚Liebchen, ich werde von oben auf dich herabschauen und auf dich aufpassen.‘, da wusste ich, dass er bald sterben würde. Peter* war bereits vor Jahren an Demenz erkrankt und solch einen klaren Moment hatte er lange nicht mehr“.

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