29.2.2020
Wege in eine fürsorgliche Demokratie
Videobotschaft des Bonner Oberbürgermeisters Ashok Sridharan
Was ist Care? Und was ist eigentlich Arbeit?
Was verstehen wir unter (guter) Arbeit, und wie können wir sie für alle garantieren?
Was ist sie uns wert und wer entscheidet darüber?
Der Großteil der menschlichen Arbeit ist Fürsorgearbeit. Doch obwohl sie für uns alle lebensnotwendig ist, wird sie kaum bis gar nicht wertgeschätzt. Sie wird nicht als ökonomische Leistung anerkannt und bleibt damit im wirtschaftlichen Diskurs weitestgehend unsichtbar. Das hat zur Folge, dass …
Die Referent*innen v.l.n.r.: Sascha Verlan, Uta Meier-Gräwe, Helma Lutz, Almut Schnerring und Martin Speer
Tagungsplan:
09:00 Uhr
Ankommen – Umschauen – Netzwerken
10:00 Uhr
Begrüßung durch Oberbürgermeister Ashok Sridharan (tbc)
10:30 Uhr
Interview mit Almut Schnerring und Sascha Verlan, Initiator*innen des ECD, zu dessen Entstehung und Zielen.
Rückblick auf den 1. Tag
11:00 Uhr
Vortrag Prof. Dr. em. Uta Meier-Gräwe: Sorgearbeit als Grundlage einer nachhaltigen Wirtschaft
Download der Präsentationsfolien
Vortrag Almut Schnerring und Sascha Verlan: Wer kocht eigentlich in der Puppenküche? Frühe Prägung und #EqualCare
Download der Präsentationsfolien
Vortrag Prof. Dr. Helma Lutz: Über Global Care Chains
Download der Präsentationsfolien
12:00 Uhr
Impuls #HeForShe-Botschafter Martin Speer
12:30 Uhr
Mittagessen
14:00 Uhr
Plenum Vorstellung der Workshops durch ihre Gastgeber*innen
Hier finden Sie die 8 Workshops in der Übersicht
Zusammenführung der Ergebnisse in ein Manifest Uta Meier-Gräwe, Angela Häußler und Mara Brückner
16:30 Uhr
Plenum Abstimmung Manifest
17:00 Uhr
Abschluss Poetic Recording: Zusammenfassung des Tages mit Lars Ruppel
Moderation
Ute Lange arbeitet als Moderatorin und Trainerin. Die gelernte Journalistin hat unter anderem für den Berliner „Tagesspiegel“, die „Washington Post“, den „Californian“ in Salinas, Online-Redaktionen der Bundeswehr und die „Deutsche Welle“ in Bonn gearbeitet.
Sie ist Initiatorin und Moderatorin der Socialbar Bonn sowie des Literaturcamps Bonn. Zudem engagiert sie sich bei Sidewalk Talk Bonn.
Mehr Infos auf ihrer Website i3kommunikation.de
Den Equal care Day 2020 begleiten:
- Lena Hällmayer mit ihrem Kompliment-o-mat
- Till Laßmann mit Stift und Papier
- Lars Ruppel mit Worten und Versmaß
Impressionen der Konferenz
En el ? las mujeres trabajan más horas en labores domésticas no remuneradas, en ??, el promedio es de 87 min. más que los hombres. De ahí nace el "Día de la Igualdad de Cuidados" #EqualCareDay para la apreciación de labores domésticos y la distribución justa entre géneros. pic.twitter.com/yNkXNkZ7lI
— Embajada Alemana ECU (@AlemaniaQuito) February 29, 2020
Die Sammlung aller Forderungen für das #manifest des #EqualCareDay: die Weiterarbeit daran wird digital erfolgen! ??
Und zwar unter https://t.co/vyyIWkJIkG
Mit der Veröffentlichung ist dann im Mai zu rechnen. pic.twitter.com/ANxC25d0TA— K. S. Kürzinger (@KSKuerzinger) February 29, 2020
Sorgearbeit ist Teil der Wirtschaft und darf nicht – unbezahlt oder schlecht bezahlt – auf ein Geschlecht abgewälzt werden. #EqualCareDay #Bonn pic.twitter.com/bBDtRtIAPn
— Alexandra Geese (@AlexandraGeese) February 29, 2020
Thread zum @equalcareday: Die Sozialisation der meisten Frauen ist so tief verankert, dass sie nie in Frage stellen, dass alle Aufgaben rund um den Haushalt- und die Kinder in ihrem Verantwortungsbereich liegen.
— Patricia Cammarata (@dasnuf) February 29, 2020
Happy @equalcareday! So impressed with this best practice example for the rest of the world! ???! @UN_Women Germany #genderequality #unpaidcarework
— Karin Tischler (@karin_tischler) February 29, 2020
Heute ist #EqualCareDay !! ?
2016 haben wir, @machmirdiewelt und @SaschaVerlan ihn ins Leben gerufen und heute findet ihr die Info auf der Wiki-Startseite – das ist doch …?? pic.twitter.com/OILyLfK8Pl— #EqualCareDay 29.2. (@equalcareday) February 29, 2020
Wo sind eigentlich die Essays und Tweets von Männern zum #EqualCareDay?
— Mareice Kaiser (@Mareicares) February 29, 2020
Ich bin vor wenigen Monaten Mutter geworden und fühle mich durch die #Equal-Care-Day Initiative zum ersten Mal richtig ernst genommen. Einen Säugling zu versorgen ist nicht nur rein zeitlich ein Vollzeitjob, sondern durch die permanente Fremdbestimmung und die Zurückstellung aller eigener Bedürfnisse auch eine riesige psychische und emotionale Herausforderung und Belastung. Und keiner sieht das! So war mein Gefühl, bevor ich auf eure Seite gestoßen bin. Ich habe viel mehr Arbeit als vorher in der Lohnarbeit, aber nur 67 % meines vorherigen Gehaltes.
Außerdem ärgert es mich, dass Fremdbetreuung unter drei Jahren alternativlos als der Weg in die Gleichberechtigung gefeiert wird. Ich halte diesen Weg überhaupt nicht für feministisch, da ich finde, dass Gesellschaft und Wirtschaft schon wieder ein Problem auf die Frauen/Mütter abwältzt, anstatt grundlegende Reformen in Angriff zu nehmen. Kitas/TagesMÜTTER sind für alle eine einfache Lösung, für alle außer die betroffenen Mütter!! Es sollte nicht bagatellisiert werden, mit wieviel Trennundsschmerz und Gewissensbiss die Mütter zu kämpfen haben, wenn sie sehr kleine Kinder, die nicht mal sprechen, manchmal noch nicht mal laufen können, in Fremdbetreuung geben.
Statt eines verzweifelten Ausbaus von Kitas/TagesMÜTTERN brauchen wir vor allem eine grundlegende Reform des Arbeitsmarktes dahingehend, dass Teilzeit Normalität wird (zumindest für Eltern, und zwar für BEIDE Elternteile, und nicht nur für die Mütter). Damit würde man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: gerechtere Aufteilung der Care-Arbeit bei der Kindererziehung und für Frauen die Möglichkeit auf Karriere trotz Mutterschaft, also auf Dauer auch mehr Frauen in Führungspositionen. Um zweimal Teilzeit finanzieren zu können, müssten auch Mieten gesenkt werden und der Erwerb von Eigenheim günstiger werden. Oder als Ausgleich für das wegfallende Einkommen aus Lohnarbeit müsste eben eine Entlohnung für Care-Arbeit eingeführt werden, wie ihr es ja auch fordert.
Vielen Dank für eure Arbeit! Sie ist so wichtig!
Herzliche Grüße
Judith Börger