Auch in diesem Nicht-Schaltjahr wurde der 29. Februar, unser eigentlicher Aktionstag, einfach übergangen, nicht gesehen. Ähnlich unsichtbar ist auch Care-Arbeit. Deswegen wollen wir am heutigen 1. März  die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit sichtbar machen und mehr Care-Gerechtigkeit einfordern. 

1. Veranstaltungen zum Equal Care Day
2. Start unserer Petition in Kooperation mit dem Deutschen Hauswirtschaftsrat
3. Mental Load Test
4. Neue Blogbeiträge
5. Offenes Equal Care Day-Netzwerk-Treffen
6. Neue Care-App
7. Wir suchen Kooperationspartner*innen

bundesweit + international

Viele sind unserem Aufruf gefolgt, um auf den GenderCareGap sowie die unfaire Verteilung und geringe Wertschätzung von Sorge- und Kümmerarbeit aufmerksam zu machen. Und das nicht nur bundesweit, sondern auch international. Neben den Live-Konferenzen heute finden auch in den kommenden Tagen noch Vorträge und Diskussionsrunden statt, sodass für jede*n etwas dabei sein sollte.

Besonders möchten wir auf die Instagram-Live-Reihe der Initiative Equal Care Day hinweisen: In dieser Woche stellen wir den unterschiedlichsten Menschen fünf fürsorgliche Fragen: jeden Tag ein Gespräch, jedes dauert 15 Minuten. Heute geht es los mit der Therapeutin und Care-App-Erfinderin Johanna Zapata Fröhlich, es folgen die Autorinnen sowie Mental-Load-Expertinnen Patricia Cammarata und Laura Fröhlich. Weitere Partner*innen aus den unterschiedlichsten Care-Bereichen haben zugesagt. Mehr dazu auf dem ECD-Instagram-Kanal. 

Eine Übersicht über alle Veranstaltungen im Rahmen des Equal Care Days können Sie unserem Veranstaltungskalender entnehmen. 

Heute startet unsere Online-Petition gemeinsam mit dem Deutschen Hauswirtschaftsrat e.V. (DHWiR) - gemeinsam fordern wir die Einführung von Zuschüssen für haushaltsnahe Dienstleistungen!

Im Equal Care Day Manifest haben wir bereits formuliert, dass es einen "einfachen und legalen Zugang zu haushaltsnahen Dienstleistungen" braucht, um gute Rahmenbedingungen zum Abbau des Gender Care Gap zu gestalten. 

Zuschüsse tragen zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei, entlasten pflegende Angehörige und sorgen gleichzeitig für eine Aufwertung unsichtbarer Care-Arbeit, die so durch legale Arbeit, professionell, bezahlt und volkswirtschaftlich sichtbar verrichtet werden kann. 

Mehr zu der Petition und der Link zum Abstimmen in unserem Blogartikel.

Für alle, die heute bei keiner Veranstaltung dabei sein können, haben wir eine Alternative: Unsere neue Informationsseite rund um die 'Last der Verantwortung', die wir ab jetzt ständig erweitern werden:

mentalload.equalcareday.de

Hier finden Sie neben Informationen und Blogartikeln zum Thema außerdem die neue Fachgruppe Mental Load, zu der neun Expert*innen gehören, und vor allem: den Mental Load Test @Home auf Deutsch, Englisch und Türkisch zum Gratisdownload sowie den Mental Load Test @Work.

Gleichheit oder Gerechtigkeit - Was ist der Maßstab einer "fairen" Aufteilung von Sorgearbeit?

In einem Gastbeitrag vertritt die Soziologin Dr. Ruth Abramowski die These, dass das Ziel von Equal Care nicht die egalitäre Teilung der Care-Arbeitslast sei, sondern eine gleichberechtigte Aufteilung nur anhand von individuellen Lebensläufen bestimmt werden könne. Aber dazu brauche es erstens die Anerkennung von Care-Arbeit als Arbeit. Zweitens müssten die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so geschaffen sein, dass die Übernahme von Fürsorgearbeit nicht zu strukturellen Benachteiligungen führt.  

Wege in eine fürsorgliche Demokratie - Equal Care im internationalen Blick

Fünf Jahre nach dem ersten Equal Care Day blicken die Initiator*innen Almut Schnerring und Sascha Verlan auf die Etappen hin zu einer fürsorglichen Demokratie zurück. Zugleich richten sie ihre Perspektive darauf, wie Equal Care nicht nur Kleinfamilien verändern kann, sondern Lösungen für globale Herausforderungen bietet. 

Pünktlich zum Equal Care Day veröffentlicht Johanna Fröhlich Zappata von Alltagsfeminismus die Betaversion der CareRechnerApp. Mit dieser App können sich Care-Tätige den Wert ihrer unbezahlten Care-Arbeit ausrechnen und auf den Sozialen Netzwerken teilen. Sie verwandelt die Fürsorgearbeit von Frauen in einen hypothetischen Wert, der ihre Arbeit sichtbar und messbar macht.

Betatester*innen sind eingeladen, sich ab sofort hier zu registrieren und bekommen direkt einen Zugang zur App, dürfen diese testen, und die Ergebnisse fließen direkt in die Verbesserung der App. Die finale App soll wenige Tage später offiziell im Apple Store gelauncht werden.

Der Equal Care Day ist nicht nur Aktionstag sondern zugleich ein offenes Netzwerkangebot. Die Initiative lebt vom Austausch der Engagierten, und wir laden herzlich dazu ein, mit uns und anderen Aktiven in Kontakt zu kommen, um gemeinsam Projekte und Strategien zu entwickeln.

Dazu haben Sie konkret die Möglichkeit bei unseren Offenen Equal Care Day-Netzwerk-Treffen, jeden vierten Donnerstag im Monat von 16:00 bis 17:30 Uhr (nächstes Treffen 25. März um 16 Uhr). Bitte per Email anmelden unter post@equalcareday.de. Den Link zur Zoom-Veranstaltung bekommen Sie dann kurzfristig vor dem Treffen zugeschickt.

Zuletzt möchten wir darauf hinweisen, dass die Equal Care Day-Initiative aktuell über keinerlei Förderung verfügt und unser Team ehrenamtlich arbeitet. Wenn es auch in Zukunft weiterhin Veranstaltungen, Gratis-Materialien oder Netzwerkangebote geben soll, brauchen wir Kooperationspartner*innen.

Falls Sie sich das vorstellen können, erfahren Sie hier mehr zu den Möglichkeiten der Unterstützung und Zusammenarbeit.

Einen bunten, eindrucksvollen und motivierenden Equal Care Day wünscht

Jana Rapp im Namen des ganzen Equal Care Day-Teams